Europa will bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden – doch der Weg dahin ist keineswegs einfach. Die derzeitige Haushaltspolitik ist von einer Unfähigkeit im Umgang mit Krisen gezeichnet, was ein krisenfestes Vorausdenken unmöglich macht. Es braucht daher tiefgreifende Veränderungen hin zu einer resilienten Haushaltspolitik, die den notwendigen Wandel in der europäischen Industriestruktur, eine gesamtwirtschaftliche Energiewende und eine echte Verkehrswende begleiten kann. Nur mit EU-weiter Koordination, massiven, grünen Investitionen und einer soliden Methodik für die Überwachung der Klimaausgaben können wir dem Ziel einer sozialökologischen Transformation näherkommen. 

Hinzu kommt die Dominanz wirtschaftlich starker Mitgliedstaaten, die dazu führt, dass ihre Interessen auf Kosten ärmerer Länder durchgesetzt, finanzielle Mittel ungleich verteilt und soziale Ungerechtigkeiten verschärft werden, und das trifft zuerst auch wieder Frauen. Sozial- und klimapolitisch ist nur dann etwas gewonnen, wenn Industrien sich strukturell ändern und über die eigenen Grenzen hinausdenken, Partnerschaften mit anderen Ländern initiieren und aufbauen und sich für eine gemeinsame klimaneutrale Zukunft einsetzen.