Der zweite Tag in Athen begann mit einem Besuch von Action for Women, mit denen wir uns über ihr ‘Pomegranate Project’ austasuchten. Action for Women ist eine Athener Frauenrechtsorganisation, die sich auf die Unterstützung von geflüchteten Frauen spezialisiert hat und sich bereits seit dem EU-Türkei Flüchtlingsabkommen 2016 für geflüchtete Frauen einsetzt. Der Fokus liegt dabei auf der rechtlichen, psychologischen und gesundheitlichen Unterstützung von geflüchteten Frauen. Um noch mehr gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu tun, startet Action for Women zusätzlich das Pomegranate Project. Das Pomegranate Project bietet geflüchteten Frauen, die Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt sind, Zugang zu einem ganzheitlichen Schutz- und Empowerment-Modell für Erholung, Resilienz und Reintegration geboten. Dazu stellt das Projekt den Frauen Unterkunft und verschiedene Beratungsangebote zur Verfügung und versucht, ihnen berufliche Perspektiven zu eröffnen, indem es beispielsweise Computerkurse, Griechischunterricht oder Kinderbetreuung anbietet. Ein Schwerpunkt ist die Ausbildung zur Schneiderin: Die Frauen lernen nähen, nehmen kleine Projektaufträge an und erhalten für Ihre Arbeit im Pomegranate Studio einen festen Lohn. Der Erlös aus dem Verkauf der Produkte wird in den Erhalt der Nähwerkstatt investiert. Neben der Vermittlung von Fähigkeiten soll die Arbeit auch dabei helfen, Sicherheit durch Stabilität zu schaffen. Meist arbeiten 3 – 4 Frauen im Projekt, sobald eine neue Stelle frei wird, wird diese ausgeschrieben.
Das Projekt wird hauptsächlich über private Spenden finanziert. Dementsprechendstellt die finanzielle Instabilität ein Hauptproblem des Projektes dar und führt dazu, dass die Mitarbeiter*innen und geflüchteten Frauen in ständiger Unsicherheit in Bezug auf ihre Zukunftsplanung leben. Meist kann nur 3-6 Monate in die Zukunft geplant werden. Im Gespräch kristallisierte sich heraus, dass die Mitarbeiter*innen neben dem Alltagsgeschäft keine Kapazitäten haben, sich auf EU-Fördergelder zu bewerben und auch die Komplexität der Bewerbungsverfahren die persönlichen Skills übersteigt. Es wurde deutlich, dass für kleinere Projekte eine Verschlankung der Bewerbungsprozesse ein Anreiz wäre, EU-Fördergelder zu nutzen.
Hier könnt ihr mehr über das Projekt erfahren: https://afw.ngo/projects
A place of refuge and a fresh start
Day 2 in Athens starts with a visit to Action for Women, with whom we discussed their ‚Pomegranate Project‘. Action for Women is an Athenian women’s rights organization that specializes in supporting refugee women and has been working for refugee women since the EU-Turkey refugee deal in 2016. The focus is on legal, psychological and health support for refugee women. To do even more to combat gender-based violence, Action for Women is also launching the Pomegranate Project. The Pomegranate Project offers refugee women who are victims of gender-based violence access to a holistic protection and empowerment model for recovery, resilience and reintegration.
To this end, the project provides the women with accommodation and various counseling services and attempts to open up career opportunities for them by offering services such as computer classes, Greek classes, and childcare. One of the main focuses is on training the women to become seamstresses: The women learn to sew, take on small project orders and receive a fixed wage for their work at the Pomegranate Studio. Proceeds from the sale of products are invested in the continuation of the sewing studio. In addition to providing skills, the work is also intended to help create security through stability. Usually 3 – 4 women work in the project; when a new position becomes available, it is advertised so that each of the women has a fair chance of getting the job.
The project is mainly funded by private donations, so financial instability is a major problem for the project, leaving staff and refugee women in constant uncertainty about their future plans. In most cases, it is only possible to plan 3-6 months into the future. During the interview, it became clear that the employees do not have the capacity to apply for EU funding alongside their day-to-day work and that the complexity of the application process exceeds their personal skills. Accordingly, it became clear that streamlining the application process would be an incentive for small projects to apply for EU funding.
You can learn more about the project here: https://afw.ngo/projects